Nazaré

Nazaré

08.07.20 Nazaré

Sind wir wirklich schon 1 Woche hier? Gott, vergeht die Zeit.

Portugal Nazaré Hafen

Nazaré gefällt uns. Es ist ein kleiner, touristischer Ort, nur zurzeit ohne die Massen an ausländischen Touristen. Nazaré hat nur etwa 10000 Einwohner, kommt uns aber irgendwie größer vor. Wahrscheinlich, weil der Ort aus einer Ober- und Unterstadt besteht und so größer wirkt.

Das Erste, was uns bei der Ankunft aufgefallen ist, ist der Strand. Links und rechts von Nazaré gibt es kilometerlange, weiße Strände. Wegen der Brandung ist es nicht unbedingt ein Badeparadies aber dafür umso mehr für Wellensurfer. Vor einigen Jahren wurde hier eine Welle von sage und schreibe 30 Metern Höhe gemessen. Dabei ist Nazaré erst seit ungefähr 2010 als Surfparadies ins Gerede gekommen, als DER Surfer McNamara Nazaré besuchte. Die gewaltigen Wellen, die im Herbst bzw. Frühjahr entstehen, werden durch einen Unterwassercanyon erzeugt

Nazaré, die Unterstadt, hat eine tolle Strandpromenade. Natürlich mit vielen Souvenirshops, Bars und Restaurants. Sehr oft sehen wir ältere Frauen, die am Gehweg sitzen und ein Schild in die Höhe halten: Wohnungen zu vermieten. Und das gleich in verschiedenen Sprachen. Die vielen Seitenstraßen sind schmal und auch dort finden wir immer wieder nette Lokale und Cafés, sogenannte Pastelarien. Die gibt es wahrlich wie den Sand am Meer. Es ist schön, draußen zu sitzen, einen Milchcafé der Espresso zu schlürfen und dabei die Passanten zu beobachten. Und dazu vielleicht noch ein leckeres Vanilletörtchen? Einfach lecker und hier auch endlich mal wieder bezahlbar.  Dann natürlich die Restaurants. Wir haben Nachholbedarf und haben schon einiges ausprobiert. Preise unter 10 Euro ein Gericht und bisher was alles megalecker.

In den kleinen Seitenstraßen gibt es natürlich nicht nur Bars, sondern auch Apartments, Mietwohnungen, Ferienwohnungen. Nicht selten steht unten auf der Straße ein kleiner Grill. Wo soll der arme Portugiese auch sein Mittagessen grillen, wenn kein Balkon vorhanden ist. Und manchmal stolpert man sozusagen über ein Gestell mit Fisch, welcher zum Trocknen in der Gasse steht.

Warum haben wir eigentlich Nazaré als Anlaufhafen gewählt? Schon vor Monaten haben wir nach einem Liegeplatz für unsere Tanamera gesucht. Nicht so einfach in der Covid 19 Zeit. Die Kanaren wollten wir vorerst nicht anlaufen, uns schwebte das Festland vor. Und da dachten wir natürlich erst einmal an die Algarve. Lagos, Faro, Portimao. Alles hörte sich gut an, bis wir uns nach Marinepreisen erkundigten. Bis Oktober, also in der Hochsaison, hätten wir für unser kleines Schiffchen pro Monat 900 Euro berappen müssen!! Ja, kein Scherz. Absolut nicht tragbar und so suchten wir nach Ausweichmöglichkeiten. Wolfgang fragte im TO Forum nach, ob nicht jemand einen Geheimtipp hätte. Tja, und da kam halt Dody ins Spiel. Sie schwärmte uns von Nazaré vor. Nachdem wir dann das Angebot der Marina erhielten (430 Euro in der Hochsaison) war für uns alles klar. Gen Süden können wir immer noch.

Die ersten Tage kommen wir kaum zum Luftholen. Dody nimmt uns unter ihre Fittiche. Da sie hier schon ein paar Jahre ihr Schiff in der Werft renoviert (tongabonds.com) kennt sie sich hier aus, kann fließend Portugiesisch. Wir schauen uns als erstes natürlich die Werft an, fragen nach einem Sliptermin. Alles macht einen guten Eindruck, schnell steht fest, dass wir hier das Schiff überholen werden.

Dann kommt natürlich die obligatorische Fahrt zum Supermarkt, Bauhaus, Mediamarkt, Aldi, Lidl. Ein Schlaraffenland. Nur eben anstrengend für uns. Nach so langer Zeit der Inaktivität von 0 auf 100, das kostet Kraft, dazu die vielen neuen Eindrücke. Aber es macht Spaß. Zwischendurch wird ja auch mal eine Pause gemacht, ein Café oder ein Bier getrunken. So schaffen wir in der ersten Woche schon verdammt viel. Wir wissen, wo wir die Jotun Farbe für unser Schiff herbekommen, haben die Telefonnummer eines Segelmachers, der allerdings in Lissabon sitzt und ein paar Onlinebestellungen sind auch schon raus.

Manuelle Segelwaschanlage
Portugal Nazaré – und noch mal Strand……

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