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Schlagwort: Portugal

Keine Nachrichten – gute Nachrichten

Keine Nachrichten – gute Nachrichten

So sagt man doch meistens, wenn jemand sich lange Zeit nicht rührt. Auch bei uns trifft das zu. Wir sind mittlerweile in Portugal heimisch geworden. Es herrscht Alltagstrott.

Aber das Wichtigste: Tanamera schwimmt wieder. Knapp ein Jahr standen wir in der Werft. Definitiv zu lang. Jetzt, wo wir bzw. Tanamera wieder in ihrem Element ist, merken wir, wie viel schöner es doch ist, auf dem Wasser in der Marina zu sein.

Nazare Werft

Insofern gibt es heute nur ein paar Bilder, Eindrücke von der Umgebung von Nazaré.

Wir wünschen Euch allen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.

Alcobaca Mosteiro
Alcobaca Rathaus
Alcobaca Regenbogen
Batalha Trödelhändler
Hier Aufräumen wäre eine Lebensaufgabe
Nazaré Promenade in der Hauptsaison, August September sind die Monate, in der wir die Stadt meiden
Nazaré Promenade außerhalb der Saison
Nazare Trockenfisch
Nazaré Trockenfisch
Nazaré
Nazaré
Obidos
Obidos
Caldas
Gefühlschaos – Ist die Luft raus?

Gefühlschaos – Ist die Luft raus?

Als erster Satz kommt unser Mantra, welches wir seit nunmehr einem Jahr immer wieder sagen: uns geht es gut.

Und das stimmt auch wirklich. Es gibt Segler, mit denen möchte ich jetzt nicht unbedingt tauschen. Schaut mal rein bei (in alphabetischer Reihenfolge): www.atanga.de; www.logbuch.kurshalter.com; www.samai.de; www.sy-gegenwind.de;

Einige hat es härter getroffen, als andere und es gibt noch diverse weitere Blogseiten, die ich hätte aufzählen können.

Aber zurück zur Tanamera, zu uns und Portugal. Wir stehen immer noch hoch und trocken in der Werft. Langsam kehrt auch hier der Frühling ein. Die Temperaturen steigen, die Felder sind voller Blumen.

Auf der Werft herrscht mehr Betrieb. Die Fischer gehen nach und nach mit ihren Booten raus, schleifen, Unterwasserschiff streichen und wieder zurück ins Wasser. Wir sollten uns ein Beispiel nehmen an dem Tempo.

Frühling

Aber wie geht es jetzt bei uns weiter?

Bei Wolfgang ist alles klar:

Punkt 1) Schiff fertig machen Punkt 2) Schiff ins Wasser und Punkt 3) SEGELN.

Wolfgang ist unkompliziert, gradlinig und er weiß was er will. Er ist ein Mann.

Ich jedoch bin eher kompliziert, weiß eben nicht so recht was ich will, bei mir herrscht im Augenblick das wahre Gefühlschaos. Ich bin halt eine Frau.

Bei zweien der Punkte stimme ich voll und ganz zu.

Aber Punkt 3? Oh, oh!  Segeln? Will ich das wirklich noch? (Langstrecken hab ich noch nie gemocht) Aber was sonst? Zurück nach DE? Nein, das will ich auch nicht, schon gar nicht in der Winterzeit. Und zwei Haushalte, also ein halbes Jahr DE und ein halbes Jahr Südeuropa, das können wir uns wohl nicht leisten.

Ich bin hin- und hergerissen. Pläne können wir zurzeit sowieso nicht schmieden. Aber da ich eher ein Plantyp bin, fällt mir diese Situation doppelt schwer. Mindestens noch  bis Ende des nächsten Jahres sehe ich uns nirgendwo hinsegeln. Na ja, vielleicht zu den Azoren/Kanaren. Aber auch da müssen wir abwarten, wie sich alles entwickelt.

Im Augenblick bin ich  ausgebremst. Segel- und Coronadepressiv im wahrsten Sinne des Wortes.  

Wolfgang schlug schon vor, hier eine Wohnung für zwei Monate zu mieten. Aber so sehr ich auf der einen Seite vom Schiff „flüchten“ möchte – es ist immer noch unser zu Hause. Nein, eine Wohnung hier für eine kurze Zeit mieten, macht für mich irgendwie auch keinen Sinn. Außerdem kommt da ein gewisser Geiz bei mir durch. Das Geld möchte ich später lieber für was Sinnvolleres ausgeben. Einen ausgiebigen Wanderurlaub, eine neue Kamera zum Beispiel und Essen gehen, Wünsche sind wahrlich genug vorhanden.

Andererseits, wenn ich dann wiederum die Bilder  auf den Webseiten unserer Freunde sehe, Palmen, schöne Strände, malerische Buchten. Oh, Mann, dann entwickle ich schon ein gewisses Fernweh. Also, bei mir ist wohl doch noch nicht komplett Hopfen und Malz verloren, es besteht Hoffnung.

BVI Virgin Gorda – ist schon schön, oder?

Wellen Teil 2

Wellen Teil 2

Anhand der enormen Berichte, die ich in den letzten Wochen gepostet habe😉 , seht ihr, was hier passiert: fast nichts. Insofern gibt es heute von uns wenigstens mal ein paar Bilder. Und den Hinweis: es geht uns nach wie vor gut hier in Nazaré.

Portugal Nazaré
Portugal Nazaré
Portugal-Nazaré im Normalzustand
und wenn es zur Sache geht…..
Behörden, Behörden und klar, noch mehr Behörden

Behörden, Behörden und klar, noch mehr Behörden

Autokauf und…klar:  Behörden

Die erste Behördenerfahrung machen wir, als wir den Autokauf planen. Ohne eine Fiscal-, bzw. Steuernummer geht da gar nichts. Wir begeben uns also zum Finanzamt und dort erhalten wir relativ schnell, ohne Probleme und Kosten, eine Steuernummer.

Beim Autokauf bekommen wir einen vorläufigen Fahrzeugschein (Ein vom Händler ausgefüllten DIN A 4 Zettel). Der Händler hat für uns bei der Zulassungsstelle einen Fahrzeugschein beantragt – online. Zugestellt wird dieser per Post. Dauer: um die 4 Wochen. Nach 8 Wochen warten wir immer noch. Da muss doch irgendetwas schief gegangen sein? Ich frage beim Händler nach. Ob er sich bitte mal schlau machen könnte? Und prompt bekomme ich seine Antwort: Der Brief konnte nicht zugestellt werden und ist an die zuständige Behörde in Lissabon zurückgesandt worden.

vorläufiger Fahrzeugschein

Aber wir könnten gerne in Nazaré zur Registo (Zulassungs- bzw. Registrierstelle) gehen und dort um erneuten Versand bitten.

Puh, das auch noch. Am nächsten Tag mache ich mich auf dem Weg. Die Behörde nennt sich Conservatoria do Registo Civil. Aah, daran bin ich schon ein paarmal vorbeigelaufen, hatte immer gedacht, dass es sich um eine Musikschule handelt J.

Vor der Tür stehen schon ein paar Leute. In Coronazeiten darf immer nur einer zurzeit rein. Wenn sich dann die Tür öffnet, stürzen sich immer ein paar Leute auf die nette Dame und stellen ihre Fragen, holen sich vielleicht auch einen Termin? Ich schau mir das an und beim 2. Mal stürze ich mich auch auf sie: Fala inglés? Sprechen sie Englisch? Einer der ersten Sätze, die wir hier in Portugal lernten. Ich erkläre ihr unser Problem, sie wiederum gibt es an einen Kollegen weiter und ich habe Glück, wir benötigen keinen Termin, der Kollege kann sich gleich um mich kümmern. Ich zeige ihm die Email vom Händler. Alles kein Problem. Er schreibt eine Mail an die Behörde in Lissabon und wenn der Schein denn bei ihm eingetroffen ist, ruft er uns an. Kann eine Woche dauern. Nun gut, es hat drei Wochen gedauert, aber jetzt haben wir ihn!

So, jetzt könnten wir mit dem Auto endlich nach Deutschland fahren. Wenn nicht schon Spätherbst und Corona nicht wäre. Wir peilen das nächste Jahr an. Aber auch das ist nicht so einfach. Das Auto muss einmal im Jahr zum TÜV. Und wir können erst 3 Monate vor Ablauf den TÜV verlängern. Und da war doch noch etwas? Ja, Kfz.-Steuer müssen wir auch zahlen. In Portugal bekommt man dafür keine Rechnung vom Finanzamt und einen Abbuchungsauftrag gibt es auch nicht.  Aber: Es gibt online eine Möglichkeit. Man kann sich bei acesso.gov.pt. registrieren und hat dann Einblick in seine offenen Rechnungen und es soll dann auch möglich sein, die Kfz.-Steuer (ca. 58 Euro im Jahr für unser Auto) zu überweisen. Das wäre doch etwas für uns, denn wenn der Betrag fällig ist, dann sind wir in DE. Und zu spät zu zahlen ist hier fast noch schlimmer, als bei uns in DE.

Also fange ich an, mich auf der Seite zu registrieren. Puh, alles auf Portugiesisch. Das wird mühsam. Aber schließlich bin ich durch und erhalte die Meldung: Die Geheimnummer wird per Post zugestellt. Oh Mist, dass haut doch sicher nicht hin, ich hatte unsere deutsche Adresse angegeben, so wie sie auch bei unser portugiesischen Steuernummer hinterlegt ist. Dumm gelaufen. Und nun? Ich mache mich wieder auf zum Finanzamt. Eigentlich bräuchte man neuerdings einen Termin, um vorgelassen zu werden. Ich stelle mich dumm, es wartet eh nur ein Portugiese vor mir und als er das Gebäude verlässt, schummle ich mich einfach rein. Auch hier habe ich wieder Glück, es ist gleich jemand für mich da. Ich erkläre das Problem, welches letztendlich keines ist, denn ich bekomme vor Ort den Zugangscode. Muss ein Formular unterschreiben und kann mich anschließend zu Hause bequem am PC einloggen.

Tja und etwa eine Woche später erhalte ich Nachricht von unserer Freundin: bei ihr liegt ein Brief aus Portugal, könnte wichtig sein, verstehen tut sie jedoch nur Bahnhof, ist alles auf Portugiesisch geschrieben. Da ist doch glatt unser online beantragter Freischaltcode in DE angekommen. Alle Achtung, damit hätten wir nun nie gerechnet.

Portugiesisch lernen wäre doch nicht schlecht

Durch einen Segler, der hier in Nazaré schon länger mit seinem Schiff liegt, erhalten wir den Tipp, uns in der öffentlichen Schule in Sao Martinho do Porto zu einem kostenlosen Sprachkurs für Ausländer anzumelden. Der Ort liegt nur 10 km weiter südlich, ist also leicht mit dem Auto zu erreichen.

Wir wollen uns dort auf die Liste setzen lassen. Sollte doch einfach sein, oder? Aber da haben wir falsch gedacht. Portugiesen lieben die Bürokratie und Formulare. Ich bekomme schon mal 4 Seiten mit, dazu einen Zettel, zu welchen Behörden wir in Nazaré müssen.

Denn: wir benötigen nicht nur die Steuernummer, nein wir benötigen auch noch eine Bescheinigung, dass wir in Nazaré wohnen. Tun wir ja auch eigentlich, wenn auch auf unserem Schiff. Also machen wir uns auf zum Rathaus, nur um zu hören, dass wir einen Termin benötigen. Eine Woche später stehen wir dort wieder vor der Tür. Wir bekommen einen englischsprachigen Beamten zugewiesen. Erklären ihn, dass wir das Dokument benötigen, um zu Schule gehen zu können. Die angegebene Adresse SY Tanamera im Hafen von Nazaré wird akzeptiert und nach eine halben Stunden und 35 Euro ärmer sind wir im Besitz eines Certificado de Registo de Cidadao da Uniao Europeia. Aber das ist ja noch nicht alles, wir müssen noch ins Nachbargebäude und uns dort ein Atestado de Residencia holen. 

So, jetzt geht es wieder zur Schule, wir haben alles zusammen, um endlich auf die besagte Liste zu kommen. Ach ja, ein Passbild wird auch noch verlangt. Was tut man nicht alles, um portugiesisch zu lernen.

Das Ende vom Lied? Covidzeiten. Neue Regelungen. Wir bekommen zwei Wochen später eine Email, dass wir zwar immer noch schön auf deren Liste stehen, zurzeit aber keine Möglichkeit besteht, einen Kurs zu besuchen. Grrrrrrrr.

Und darauf brauchen wir jetzt einen Ginja, ein Art Likör, saulecker

Gespannt auf mehr Meer

Gespannt auf mehr Meer

Wir hatten schon über das Surfparadies von Nazaré geschrieben. Im Herbst/Frühjahr ist für die Surfer Hauptsaison. Einen kleinen Vorgeschmack darauf bekommen wir jetzt. Aber wirklich nur einen kleinen. Wir haben für die Surf-/Wellenvorhersage extra eine App installiert. MSW (Magicseaweed). Dort sehen wir die vorhergesagte Dünung und die Brandung. Freitag ist jetzt der Tag. Die vorhergesagte Dünung ist nur ca. 3 Meter hoch, aber durch den vor Nazaré liegenden Unterwassercanyon entsteht eine Brandung von um die 7 Metern.

Da müssen wir natürlich gucken gehen. Sogar Wolfgang lässt sein Werkzeug samt Boot links liegen und wir machen uns auf zum nördlichen Leuchtturm – wie hunderte anderer Menschen auch. So voll haben wir es hier noch nie gesehen. Wir sind ja wenigstens so schlau und gehen zu Fuß dorthin, Parkplätze sind dort nämlich Mangelware. Und insofern werden die ganzen Autos bzw. Schaulustigen, an denen wir vorbeilaufen, wohl erst das Spektakel sehen, wenn es vorbei ist – wenn sie denn mal einen Parkplatz gefunden haben.

Baden gehen ist heute verboten

Von dem Leuchtturm am Forte de Sao Miguel Arcanjo können wir alles gut überblicken. Auf der südlichen Seite, vor Nazaré ist kaum was los. Klar, die Brandung am Strand ist recht heftig und alle Badeflaggen stehen auf rot. Aber so richtig ab geht es im nördlichen Teil.

Es brandet und schäumt, dazwischen toben sich die Surfer und die jeweiligen Jetskihelfer aus. Es ist ja nur ein wirklich kleiner Vorgeschmack, auf das, was hier abgehen wird wenn es mit den Wellen erst einmal so richtig losgeht. Aber es ist so schon beeindruckend.

Die Surfer werden von den hochmotorigen Jet Skis in den Wartebereich gezogen. Die sollen so um die 500 PS unter der Haube haben. Die Fahrer verstehen ihr Geschäft. Wenn ein Surfer so eine Welle heruntergesurft ist, oder eventuell in Schwierigkeiten gerät, muss der Jetskifahrer schnell reagieren und die Surfer aus der Gefahrenzone wieder herausziehen. Von hier oben sieht es für uns teilweise beängstigend aus. Wir beobachten das Geschehen eine ganze Zeit und sind uns einig: wir sind mehr als gespannt auf „die perfekte Welle“.

Werftleben

Werftleben

Der Tag fing ruhig an. Morgens gehen wir in die Stadt, hinterher wird kurz  zu Mittag gegessen und  danach dösen wir halb auf der Couch ein. Nach so einem Mahl ist auch eine Mittagsstunde angesagt, oder?

Aber der Energiesparmodus wird jäh unterbrochen, als das Telefon klingelt. Dody ist dran: Alberto, der Kranführer meint, wir sollten doch bitte in 1,5 Std. am Kran sein. Heute! Morgen und Freitag würde viel anliegen und er würde uns lieber heute schon kranen. Da müssen wir uns sputen. Wolfgang geht zum Werftgelände zur Fa. Atlantic Marine und macht klar, dass wir die Bootsstützen und den Dampfstrahler heute noch benötigen, ich schicke Alec eine Nachricht wegen dem Mietcontainer und dem Baugerüst, gehe danach zum Marineoffice um zu zahlen.

Ein Wermutstropfen: wir kriegen keine Karte für die WC Anlagen im Südhafen. Sobald ein Schiff nicht mehr in der Marina liegt, darf man auch nicht mehr die WC´s benutzen. Keine Ausnahme. Es steht so in den Clubstatuten. Es wurde zu viel Schindluder getrieben und die Karte an andere weitergegeben. So müssen wir eben die nicht so schönen Anlagen in der Werft in Anspruch nehmen. Die Duschen dürfen wir aber für 1,50 Euro drüben in der Marina benutzen. Das ist wenigstens etwas.

Beim Kran erwarteten uns schon Dody und ihre Freunde Jörg und Steffi aus Hamburg von der SY BigFoot. Die beiden sind mit dem Auto unterwegs zu ihrem Schiff und haben hier einen Zwischenstopp eingelegt.

Dann geht alles ganz flott und ruck zuck stehen wir draußen.

Abends bekommen wir noch eine gründliche Bootsinspektion. Wunderten uns schon, was so an der Leiter rödelte. Bis plötzlich ein paar grüne Augen im Niedergang auftauchten. Es sind drei Katzen. Eine Mutter (Janis) mit Ihren 2 Jungen. Alles wird gründlich angeschaut, dann geht es wieder die Leiter runter, sie übernachten doch lieber drüben bei Dody.

Am nächsten Tag fangen wir  an und räumen die Sachen, die auf dem Schiff herumschwirren, um in den Container. Der ist zum Glück ganz schön groß, für die Langzeitnutzung zahlen wir 100 Euro per Monat. Aber es ist schon schön, einen abschließbaren Raum für die Segelsäcke, Farbe, Benzinkanister und und… zu haben.

Zwischendurch erzählt uns Dody, dass abends Grillen angesagt ist. Es wird eine große Runde, jeder hat eine Leckerei mitgebracht. Gerade richtig nach so einem anstrengenden Umzugstag.

Und wie immer gewöhnen wir uns schnell an das Werftleben. Es sind natürlich einige Negativpunkte, zusätzlich neben der Arbeit, die anliegt: Von und an Bord geht es nur über die Leiter, Schmutzwasser wird in der Schüssel gesammelt und dann per Eimer und Tau nach unten befördert. Die Einkäufe werden per Tampen hochgezogen und natürlich ist unsere Bordtoilette ist tabu.

Es ist hier zurzeit verhältnismäßig ruhig und auch nicht ganz so staubig wie vor zwei Jahren in Santa Cruz. Und bis jetzt ist es wettermäßig auch moderat in den Temperaturen. Nur ist es morgens erst noch recht feucht durch den Nebel, der sich hier herumtummelt. Meist verzieht er sich aber im Laufe des Vormittags und die Sonne kommt hervor.

Die To-Do Liste fürs Schiff ist recht lang. Die Hauptarbeit ist aber das Lackieren. Nicht nur das Unterwasserschiff ist fällig, nein auch der Rumpf incl. Deck. Der weiße Lack hat in der Karibik gelitten und ist stumpf und unansehnlich geworden. Der letzte Anstrich liegt ca. 6 Jahre zurück. Wir werden jetzt auch im Oberwasserbereich Jotun einsetzen. Mit der Marke als Antifouling sind wir schon hochzufrieden und jetzt hoffen wir, dass sich Jotun auch im oberen Bereich bewährt.

Wie lange wir jetzt hier draußen stehen werden, steht in den Sternen. Wir (Wolfgang) lassen es diesmal etwas ruhiger angehen und machen auch mal einen Tag blau.

Chillen mit Max
Werfttermin! – Werfttermin?

Werfttermin! – Werfttermin?

Nazaré ist ein Fischereihafen. Auf der Südseite sind ein paar Stege für Segler, bzw. Motorboote und auf der Nordseite befindet sich die eigentliche Marina. Wobei das Wort Marina falsch ist, denn es handelt sich um den Club Naval da Nazaré, ein Segelverein, der ein paar Liegeplätze für Besucher zur Verfügung stellt (in der Hauptsaison 133 Euro die Woche, 436 Euro per Monat, in der Nebensaison 305 Euro per Monat für ein 10 Meter Schiff).

Portugal Nazaré Hafen

Auf der Südseite befindet sich eine Werft der Docapesca. Dort waren wir gleich nach unserer Ankunft und hatten uns den Betrieb angeschaut und auch mit Alberto wegen einem Slip Termin gesprochen. Ja, Anfang August sollte es kein Problem sein.  Wir hätten auf das Wort sollte hören sollen.

Es ist eine sehr betriebsame Werft. Auf dem Gelände gibt es Boat Marine (Zubehör und Verkauf von Motorbooten) Atlantic Marine (allg. Bootsarbeiten, Zubehör, Yanmar Motorservice, Zubehör, Verleih von Bootsstützen) Alec (ein Engländer, der Niroarbeiten ausführt und auch Bootsstützen, Container verleiht). Erwähnenswert ist auch ein kleines Café/Bar namens Lena. Für eine Verschnaufpause nach der Arbeit am Boot gerade der richtige Ort.

Portugal Nazaré Hafen

Der Platz ist streng unterteilt in Plätze für GFKboote, Fischer und eine kleine Ecke ist für Stahlschiffe vorgesehen (nicht, dass diese „Rostschüssen“ die anderen Schiffe kontaminieren). Albeerto ist bei Docapesca angestellt und ist fürs Kranen zuständig. Er ist von der alten Schule. Computer, Smartphone, Terminkalender scheint er zu meiden, er hat alles im Kopf.

Seit einem Monat versucht Dody uns in das für uns nicht vorhandene Terminsystem in der Werft einzuführen, aber der Nebel lichtet sich bei uns nur langsam. Es ist für uns aber wirklich schwierig, das System hier zu verstehen, denn eigentlich gibt es keine Termine. Wenn ein Schiff ins Wasser geht, kommt das nächste an Land. Alberto weiß, dass wir auf einen Sliptermin warten, wie er uns allerdings kontaktieren will ist uns fraglich. Wir sollen halt öfter auf der Werft vorbeischauen. Mittlerweile wissen wir, wo wir hin sollen und wenn das Motorboot endlich ins Wasser kommt, können wir einen Tag und Uhrzeit mit Alberto ausmachen.

Portugal Nazaré Marina – noch haben wir es sehr bequem

Eigentlich sind es sogar zwei Motorboote, die demnächst zurück ins Wasser wollen. Eines soll halt diese Woche ins Wasser kommen (Das Motorboot wartet allerdings auf seine Schiffsschraube. Die ist beim Kalibrieren und die Firma hofft, dass sie es bis nächste Woche hinbekommt. Das wird eng werden, denn spätestens Freitag müssen wir an Land, denn danach hat Alberto 2 Wochen Urlaub…..), das andere wartet noch auf eine Abnahme.

Und das ist hier zurzeit eben ein größeres Problem. Alle Schiffe unter portugiesischer Flagge benötigen alle zwei Jahre eine Abnahme, so eine Art TÜV für Schiffe. Egal ob es sich um Fischer, Segelschiff oder Motorboot handelt. Dies wird durch die Capitaneria durchgeführt. Nur – der Chef der Capitaneria war an Covid erkrankt – seine Mitarbeiter wurden alle in Quarantäne geschickt. Und jetzt muss alles aufgearbeitet werden. Kein leichtes Unterfangen, denn sie sind nicht nur für Nazaré zuständig.

Jetzt wird uns auch langsam klar, warum wir hier so viele Schiffe unter belgischer, bzw. polnischer Flagge sehen.

Wir wollen die Bootsarbeiten ja selber ausführen, also nicht Atlantic Marine dafür anheuern. Insofern müssen wir uns auch selbst um Bootsständer, Dampfstrahler, Bootsgerüst bemühen. Das ist zum Glück recht einfach, denn wir können alles vor Ort mieten. Das hört sich jetzt teuer an, ist es aber eigentlich nicht. Für die Bootsstützen zahlen wir pro Tag um die 2,00 Euro. Bei Alec haben wir nach Gerüst und einem kleinen Container gefragt. Wir wissen sonst nicht wohin mit all dem Kram, den wir an Deck gestapelt haben. Das muss weg, wenn wir das Deck streichen. Für den Container verlangt Alec 120 Euro im Monat.

Die Preise der Werft sind auch sehr moderat. Travellift 82,57 Euro x 2, Standgebühr 92,43 pro Monat. Hinzu kommt noch die Steuer von 23 %. Für diese Preise nehmen wir dann auch gerne (grummel 😁) eine kleine Wartezeit in Kauf.. .

Nazaré – werden wir etwa sesshaft?

Nazaré – werden wir etwa sesshaft?

Mit dem Auto unterwegs – Santaré

Dody hat ein Auto. Das ist schön. Nur können wir ja nicht alle Naslang fragen, ob sie uns irgendwo hin fährt. Wir wollen auch eins! Und so schwer ist es dann gar nicht, in Portugal ein Auto zu bekommen, wenn man denn weiß, was man alles zu beachten hat. Viel ist es eigentlich nicht. Als erstes gehen wir zum Finanzamt und holen uns eine Steuernummer. Das ist kostenlos. Erste Hürde geschafft. Jetzt fehlt das Auto. Online gibt es zwei Seiten so ähnlich wie Ebay Kleinanzeigen (olx.pt und custojusto.pt). Dort melden wir uns an und schwupps, erhalten wir schon mal eine Auswahl an Fahrzeugen.

Die Kontaktaufnahme der Käufer erweist sich dann aber doch etwas schwierig. Ich schreibe und frage nach – auf Portugiesisch, dank Deepl Übersetzer. Nur, eine Antwort kommt selten. Anrufen können wir vergessen, portugiesisch können wir nicht. Außerdem merken wir schnell, dass es für die Autosuche auch besser wäre, eben ein Auto zu haben, um zu den einzelnen Leuten fahren zu können. Also muss ein Leihwagen her. Wir finden einen Anbieter in Nazaré und kurz darauf fahren wir zu einem Händler nach Benedito, 30 km entfernt. Er hatte ein passendes Fahrzeug online eingestellt.

Das einzige Problem: er kann kein Wort Englisch. Also kommt wieder Deepl Übersetzer dran, ab und zu wird sein Schwiegersohn per Handy angerufen, der kann englisch und wir setzen Dody ein. Ein paar Stunden später sind wir stolze Besitzer eines 20 Jahre alten Ford Focus. Etwas Papierkrieg ist dabei, aber nicht viel. Einen richtigen Kaufvertrag gibt es hier nicht. Eher so eine Art Besitzerbescheinigung. Der Händler hat das von offizieller Stelle bestätigen lassen und so circa in 3 bis 4 Wochen sollen wir vom Amt dann den Fahrzeugschein per Post erhalten. Das mit dem TÜV läuft auch anders. Jedes Jahr muss das Fahrzeug hin. Wir haben Glück, unser Wagen war gerade da gewesen. Und auch die Fahrzeugsteuer ist schon für ein Jahr bezahlt. Das ist nicht besitzerbezogen, sondern fahrzeugbezogen. Soll auch nicht teuer sein, so um die 30 Euro.

Jetzt fehlt ja nur noch die Autoversicherung. Dody hat für uns in Nazaré bei ihrer Versicherung nachgefragt. Dort würde es 270 Euro im Jahr kosten. Der Händler ruft vor Ort einige Versicherungen an und findet eine, die uns für 230 Euro Teilkasko versichert. Und er fährt uns sogar hin. Mit unserem Auto, das wir zwar noch nicht bezahlt haben, aber auch noch nicht versichert ist. Hier in Portugal ist es wohl nicht unüblich, wir hätten mit dem Wagen auch nach Nazaré fahren können und dort die Versicherung abschließen können. Rote Nummern wie in Deutschland sind hier unbekannt. Nachdem diese letzte Hürde genommen ist, sind wir jetzt endgültig nach 5 Jahren mal wieder Besitzer eines Fahrzeuges.

Es ist für uns einfach einfacher. Teilweise sind die Wege hier leider etwas weiter. Dazu kommt, dass wir wohl einige Monate, wenn nicht sogar ein Jahr in Portugal bleiben. Wir wissen es einfach noch nicht. Fest steht aber, dass wir mit dem Wagen nach DE fahren werden. Wir können das Schiff etwas mehr entrümpeln und auf dem Wege zurück können wir den Wagen mit ganz vielen Köstlichkeiten beladen.

Nazaré

Nazaré

08.07.20 Nazaré

Sind wir wirklich schon 1 Woche hier? Gott, vergeht die Zeit.

Portugal Nazaré Hafen

Nazaré gefällt uns. Es ist ein kleiner, touristischer Ort, nur zurzeit ohne die Massen an ausländischen Touristen. Nazaré hat nur etwa 10000 Einwohner, kommt uns aber irgendwie größer vor. Wahrscheinlich, weil der Ort aus einer Ober- und Unterstadt besteht und so größer wirkt.

Das Erste, was uns bei der Ankunft aufgefallen ist, ist der Strand. Links und rechts von Nazaré gibt es kilometerlange, weiße Strände. Wegen der Brandung ist es nicht unbedingt ein Badeparadies aber dafür umso mehr für Wellensurfer. Vor einigen Jahren wurde hier eine Welle von sage und schreibe 30 Metern Höhe gemessen. Dabei ist Nazaré erst seit ungefähr 2010 als Surfparadies ins Gerede gekommen, als DER Surfer McNamara Nazaré besuchte. Die gewaltigen Wellen, die im Herbst bzw. Frühjahr entstehen, werden durch einen Unterwassercanyon erzeugt

Nazaré, die Unterstadt, hat eine tolle Strandpromenade. Natürlich mit vielen Souvenirshops, Bars und Restaurants. Sehr oft sehen wir ältere Frauen, die am Gehweg sitzen und ein Schild in die Höhe halten: Wohnungen zu vermieten. Und das gleich in verschiedenen Sprachen. Die vielen Seitenstraßen sind schmal und auch dort finden wir immer wieder nette Lokale und Cafés, sogenannte Pastelarien. Die gibt es wahrlich wie den Sand am Meer. Es ist schön, draußen zu sitzen, einen Milchcafé der Espresso zu schlürfen und dabei die Passanten zu beobachten. Und dazu vielleicht noch ein leckeres Vanilletörtchen? Einfach lecker und hier auch endlich mal wieder bezahlbar.  Dann natürlich die Restaurants. Wir haben Nachholbedarf und haben schon einiges ausprobiert. Preise unter 10 Euro ein Gericht und bisher was alles megalecker.

In den kleinen Seitenstraßen gibt es natürlich nicht nur Bars, sondern auch Apartments, Mietwohnungen, Ferienwohnungen. Nicht selten steht unten auf der Straße ein kleiner Grill. Wo soll der arme Portugiese auch sein Mittagessen grillen, wenn kein Balkon vorhanden ist. Und manchmal stolpert man sozusagen über ein Gestell mit Fisch, welcher zum Trocknen in der Gasse steht.

Warum haben wir eigentlich Nazaré als Anlaufhafen gewählt? Schon vor Monaten haben wir nach einem Liegeplatz für unsere Tanamera gesucht. Nicht so einfach in der Covid 19 Zeit. Die Kanaren wollten wir vorerst nicht anlaufen, uns schwebte das Festland vor. Und da dachten wir natürlich erst einmal an die Algarve. Lagos, Faro, Portimao. Alles hörte sich gut an, bis wir uns nach Marinepreisen erkundigten. Bis Oktober, also in der Hochsaison, hätten wir für unser kleines Schiffchen pro Monat 900 Euro berappen müssen!! Ja, kein Scherz. Absolut nicht tragbar und so suchten wir nach Ausweichmöglichkeiten. Wolfgang fragte im TO Forum nach, ob nicht jemand einen Geheimtipp hätte. Tja, und da kam halt Dody ins Spiel. Sie schwärmte uns von Nazaré vor. Nachdem wir dann das Angebot der Marina erhielten (430 Euro in der Hochsaison) war für uns alles klar. Gen Süden können wir immer noch.

Die ersten Tage kommen wir kaum zum Luftholen. Dody nimmt uns unter ihre Fittiche. Da sie hier schon ein paar Jahre ihr Schiff in der Werft renoviert (tongabonds.com) kennt sie sich hier aus, kann fließend Portugiesisch. Wir schauen uns als erstes natürlich die Werft an, fragen nach einem Sliptermin. Alles macht einen guten Eindruck, schnell steht fest, dass wir hier das Schiff überholen werden.

Dann kommt natürlich die obligatorische Fahrt zum Supermarkt, Bauhaus, Mediamarkt, Aldi, Lidl. Ein Schlaraffenland. Nur eben anstrengend für uns. Nach so langer Zeit der Inaktivität von 0 auf 100, das kostet Kraft, dazu die vielen neuen Eindrücke. Aber es macht Spaß. Zwischendurch wird ja auch mal eine Pause gemacht, ein Café oder ein Bier getrunken. So schaffen wir in der ersten Woche schon verdammt viel. Wir wissen, wo wir die Jotun Farbe für unser Schiff herbekommen, haben die Telefonnummer eines Segelmachers, der allerdings in Lissabon sitzt und ein paar Onlinebestellungen sind auch schon raus.

Manuelle Segelwaschanlage
Portugal Nazaré – und noch mal Strand……

Karibik – Portugal 2. Teil

Karibik – Portugal 2. Teil

Dienstag 16.06.

Etmal 97
Mittag. Hack, Dose Mischgemüse, Schafskäse, Reis

Endlich mal gutes Segeln. Sind aus der Gegenströmung raus und segeln mit 5 Knoten gen NE.

Mittwoch 17.06.

Der Wind ist total eingeschlafen. Motoren Richtung 40 Grad Nord, dort soll es ab Donnerstag Wind geben. Aber es ist etwas rollig durch Schwell.

Etmal 118
Mittag Pizza

Donnerstag 18.06.

Endlich WSW Wind. Beide Vorsegel sind ausgerollt und wir laufen um die 5 Knoten. Herrlich, endlich geht es nach Osten.
Etmal 122
Mittag: Lasagne

Freitag 19.06.

Etmal 119
Mittag: Lasagne

Samstag 20.06.

Etmal 134
Mittag: Spagetti Carbonara
Haben immer noch achterlichen Wind

Sonntag 21.06.

Etmal 133
Mittag Dose Ravioli

Es ist wieder ruppiger geworden. Laufen jetzt wieder mit 2 fach gerefftem Groß und Genua.
Was für eine mistige erste Nachthälfte. Ich hatte 25 bis max. 30 Knoten. Wir machten mal wieder Bocksprünge ohne Ende. Kein Spaß. Dann mit einem Schlag war alles vorbei. War das schon die Front?

Montag 22.06.

Ne, die Front soll wohl noch kommen. Anscheinend waren wir mal wieder in einem Trog. Jetzt haben wir gerade mal 13 Knoten und düddeln mit 4 Knoten dahin. Noch 53 Meilen bis nach Flores. Gehen südlich rum und von dort dann wieder auf Ostkurs.

wenigstens warmes Sch..wetter

Etmal 121
Mittag Frikadellen mit Erdnussosse und Bohnen

Blöd, fahren an Flores im Dunkeln vorbei

Die Front ist gegen 17.30 durch. In Sekundenschnelle hatten wir NW/N/NE Wind bis 27 Knoten. Jetzt gegen halb acht ist der Wind auf 9 Knoten runtergegangen und kommt aus NE. Wir drehen bei, da wir keine Lust haben, gen Süden zu segeln. Beim Herunternehmen vom Großsegel sehen wir einen Riss. Da haben wir ja noch Glück im Unglück gehabt. Das Beidrehen ist aber auch nicht der Hit. Die Wellen platschen gegen das Heck. Das Schiff macht unangenehme Bewegungen. Wolfgang ist kaum im Bett, geht der Wasseralarm. 4 Liter mindestens befinden sich in der Bilge. Dadurch, dass die Wellen beim Beidrehen so ans Heck klatschen, schießt Wasser durch die Öffnung der Lenzpumpe. Ok, wir hätten, damit wir beim Beidrehen mit dem Schiff im richtigen Winkel zum Wind liegen, am Heck unser Sturmsegel setzen sollen. Dazu waren wir aber zu faul, wussten ja, dass es nur für eine kurz Zeit aus der falschen Richtung blasen würde. Als der Wind plötzlich wieder aus NW kommt, setzen wir die Fock. Jetzt machen wir 2 Knoten Geschwindigkeit, toll. Morgen früh muss ich unbedingt das Groß reparieren, sonst kommen wir nirgendwohin.

Dienstag 23.06.

Etmal 91
Mittag Dose Linseneintopf

Wind kommt jetzt aus Nord. Haben heute Morgen das Groß inspiziert. Der Riss ist unter dem zweiten Reff. Wolfgang hat den Riss geklebt und danach haben wir es gesetzt. (Da wir das Segel nicht ausgerefft haben, sondern immer noch mit dem 2. Reff gesetzt haben, war das trotz Riss zum Glück noch möglich) Segeln ist etwas ruppig aber nicht schlecht.

Es sind noch 950 Meilen bis Portugal/Festland. Mit Glück sind wir am 1.7. da. Da die Wettervorhersage für die nächsten Tage sehr gut aussieht und wir kaum Diesel verbraten haben, haben wir uns entschlossen, die Azoren rechts liegen zu lassen. Wir gehen weiter Richtung Nazaré, Portugal. In Horta würden wir sowieso vorerst nur Ankern können, auch wenn es immer mehr Lockerungen gibt und es in den nächsten Tagen wohl für die Segler einen Covid Test geben soll. Danach darf man dann an Land. Positiv wird sowieso kein Test ausfallen, denn die Segler, die dort ankommen, waren eh mindestens 3 Wochen auf See.

nur eine von hunderten von portugiesischen Galeeren, an die wir vorbeisegelten

Mittwoch 24.06.

Der Wind ist total eingeschlafen. Nur der Restschwell ist leider noch da.
Etmal 111
Mittag: Bratkartoffeln

Danach Groß repariert, ausgerefft und wieder gesetzt

Donnerstag 25.06.

Gegen Mitternacht haben wir das Groß wieder geborgen, der Wind kam immer mehr von hinten. Genua gesetzt und Fock ausgebaumt. Der Wind nahm stetig zu.
Jetzt zum Morgen hin haben wir 18 Knoten und laufen 6 Knoten. Noch 750 Meilen. Hatte gestern noch Internet und habe Emails abgerufen und auch sonst mal gestöbert. Bei Facebook habe ich kurz reingeschaut. Hätte ich man lieber nicht machen sollen, denn dort berichteten 2 Yachten, dass sie einen Wal kollidiert sind. Bei einem war nichts weiter passiert, bei dem anderen kam durch einen abgebrochenen Kielbolzen Wasser ins Schiff. Puh, jetzt bin ich natürlich leicht beunruhigt. Na ja, wir segeln ja nördlich der Azoren, die Unfälle waren alle südlich von Horta. Aber trotzdem, das wäre der pure Alptraum. Dafür hatten wir wieder Delfine. Schon bestimmt zum 4. Mal.
Etmal 124
Mittag Gulasch

Freitag 26.06.

Etmal 131
Mittag Hack, Kokosnussmilch, Curry, Rosenkohl

Guter, achterlicher Wind, mehr als Chris erwartet hat. Bis 20 kn, aber dadurch kommen wir sehr gut voran.

sieht zum Glück nur bedrohlich aus

Sonntag 28.06.

In der Nacht hatten wir relativ guten Wind, aber böig. Mal 10 kn mal 15 kn.


Etmal 104 sm
Mittag Kartoffelstampf mit Spiegelei

Montag 29.06.

Etmal 129
Mittag: tja, hab ich vergessen, aufzuschreiben
Nacht guter Wind um die 17 kn. Wenn es so bleibt, schaffen wir es noch am Mittwochnachmittag anzukommen. Der Wind schralt jetzt allerdings. Teilweise kommt er aus N, dann wieder NNE. Laufen hoch am Wind, das nervt etwas.


Dienstag 30.06.

Etmal 132
Mittag. Erdnusshack mit Nudeln

Samstag 27.06.

Etmal 123
Mittag Pizza

Wind hat leider nachgelassen, nur noch 10 Knoten. Laufen jetzt 3 Knoten.

Das Unterliek der Genua musste „notfixiert“ werden
In der Nähe der Küste vermehrt sich jetzt der Schiffsverkehr
Portugal-Nazaré – endlich!

Mittwoch 01.07.20 Nazaré Portugal

Den ganzen Tag motoren wir, ich will auf jeden Fall heute noch ankommen. Und es klappt. Eine Stunde vor Büroschluss sind wir im Hafen. Dody steht schon an der Mole, winkt  uns zu und die Marina ruft uns auf VHF und weißt uns einen Liegeplatz zu. Dody steht kurze Zeit später vor uns. Wir verstehen uns auf Anhieb. 2 große Einkaufstaschen mit frischen Sachen hat sie für uns zur Begrüßung besorgt. Echt rührend.  Kennengelernt haben wir uns durch das Trans Ocean e.V. Forum. Dort hatte sie uns viele Fragen bezüglich Nazaré, Marina und Werft beantwortet. Aufgeklart wird das Schiff heute nicht mehr – wir trinken Sekt und später am Abend mache ich  noch ein kleines Omelett mit etwas Salat und so lassen wir den Tag wunderschön ausklingen.

Dody – ein toller Empfang in Nazaré. Dankeschön

Das einklarieren war hier übrigens total easy. Eigentlich war es gar nicht vorhanden. Wir haben nur bei der Marina eingecheckt, das war´s. Keine Quarantäne, nichts. Offiziell sind die Grenzen aber auch genau ab heute offen.

4,5 Wochen waren wir unterwegs. 3700 Seemeilen haben geschafft. 5 Tage davon sind wir motort bzw. sind motorgesegelt (Segel oben zur Unterstützung + Motor) Unsere Dieseltanks sind immer noch halb voll und die Kanister an Deck brauchten wir auch nicht. Eigentlich kein schlechter Durchschnitt. Gut, wir haben auf Grund der langen Strecke auch mit dem Motoren geknausert, hatten dadurch natürlich auch die „Rekordetmale“ von 85 Seemeilen. Die meiste Zeit mussten wir mit halben Wind bzw. hoch am Wind segeln. Nur für einige kurze Tage hatten wir mal den richtigen Passatwind von hinten. Ach ja, nur eine Minifront passierte uns. Die beiden Tröge mit den 30 Knoten, die vergessen wir lieber. Alles in allem wirklich kein soooo schlechter Trip. Da sieht man mal wieder, wie schnell das „Segelalzheimer Syndrom“ greift. Wie oft ich in den Notizen „alles Sch..“ geschrieben habe – das ist jetzt alles wieder vergessen.

Chaos, aber aufgeräumt wird später
Unsere Routen der letzten 5 Jahre, die Schlangenlinie Richtung Portugal ist von diesem Jahr